22. Ist dies das Ende...
Drei Jahre ist es nun her als die Zwillinge zur Welt kamen. Und drei Jahre ist es her seid wir unseren Sohn verloren haben. Es war eine schwere Zeit die hinter uns liegt. Nicht nur das wir unseren Sohn verloren hatten sondern auch Hope`s Leben hing am seidenen Faden. Sie musste einige Wochen im Krankenhaus bleiben bevor wir sie mit nach Hause nehmen konnten. Maschinen waren an ihrem winzigen Körper angeschlossen. Maschinen die sie beatmeten und ihr Herz überwachten. Zwillinge sind oft Frühgeburten, doch durch den Unfall kamen die beiden noch früher zur Welt. Dina bekam von der Geburt nichts mit, sie war nicht bei Bewusstsein. Die Ärzte unterzogen sie einem Notkaiserschnitt. Conlan, so sollte unser Sohn heißen, war schon im Mutterleib verstorben und Hope atmete nicht selbstständig. So ein Schicksalsschlag entzweit oftmals Familien. Und auch bei uns war dies nicht anders. Es war wirklich nicht einfach. Wir konnten nicht wirklich trauern da wir uns viel zu viele Sorgen um Hope machten. Die Möglichkeit das sie es nicht schaffen würde war groß. Jeden Tag verbrachte Dina im Krankenhaus. Fuhr nur kurz nach Hause um sich um zu ziehen. Und ich, nun ich musste arbeiten und erst dann fuhr auch ich ins Krankenhaus. Collin war während dieser Zeit bei Dandelion in Schottland. Es war besser für ihn als all den Kummer den Dina und ich in uns trugen, mit zu erleben. Als Hope endlich selbstständig atmete durfte sie nach Hause. Trotz der Erleichterung das sie es geschafft hatte, kehrte nun die Trauer über den Verlust unseres Sohnes bei Dina und mir ein. Sie nagte an unserer Seele. Während Dina sich um Hope und das Gestüt kümmerte, vergrub ich mich in meiner Arbeit. Verbrachte den Feierabend mit Hope und Collin und als für die beiden die Schlafenszeit anbrach, waren Dina und ich so erledigt das die Zweisamkeit ausblieb. Wir waren nicht müde durch den Arbeitstag, nein es war die Trauer des Verlustes der uns schaffte. Während Dina weinend sich im Bett verkroch, mich nicht an sich ran lies um sie zu trösten, war ich im Arbeitszimmer. Vergrub mich da in Akten. Jeder versuchte für sich mit seiner Trauer fertig zu werden. Es dauerte lange bis die Wunde verheilt war. Doch die Narbe klaffte immer noch auf unserer beider Seelen. Nichts war mehr wie vorher. Unser Eheleben, nun es litt darunter. Dina war immer schon eifersüchtig, zeigte es aber bis dato nie wirklich. Doch nun war es anders. Kam ich mal eine Stunde später von der Arbeit, warf sie mir schon vor ich würde fremd gehen. Das da doch eine andere Frau wäre. Ich versuchte es abzutun, redete mir selber ein das es schon wieder wird. Doch Pustekuchen, im Gegenteil es wurde immer schlimmer. Ja es kam sogar soweit das sie dachte ich hätte was mit einer ihrer Freundinnen. Musste mir anhören wenn ich so weiter machen würde, wäre ich ihr bald egal. Da wurde es dann doch etwas viel Ich packte meine Reisetasche und nahm den Außeneinsatz an. Ich hatte die letzten Jahre keinen mehr gemacht um bei meiner Familie zu sein. Doch diesen nahm ich an. Ich musste raus. Dachte wenn sie mal einige Tage alleine wäre, würde sie Zeit zum Nachdenken haben. Es lief auch die ersten drei Tage, nachdem ich nach zweiwöchiger Abwesenheit wieder zu Hause war, ganz gut. Wir hatten am Abend an dem ich heim kam, über alles gesprochen und dachte wirklich es wäre ausgestanden. Doch da irrte ich wie ich am dritten Tag erleben musste. Wir waren einkaufen und danach in einem Cafè auf Kaffee, Kuchen und heiße Schokolade für Hope. Die Kellnerin war ein junges hübsches Ding und sehr freundlich. Sie lächelte mich an, so wie es eben Kellnerinnen taten....höflich sein. Doch Dina schien dies zu wurmen. Sie giftetest die schwarzhaarige Kellnerin an, warst zickig und gab ihr wirklich unfreundliche Antworten. Meinte sie soll doch die Finger von ihren Mann lassen. Ich schämte mich für ihr Verhalten und für Hope war sie auch kein Vorbild. Doch ich sagte nichts, wollte nicht streiten. Nicht deswegen. Trank meinen Kaffee und fuhr dann mit Dina und Hope nach Hause. Dina war den restlichen Nachmittag spitzfindig zu mir. Nachdem Hope im Bett war und schlief ging das Theater dann los. »Was habe ich schon wieder verbrochen?«, fragte ich mit einem sarkastisch genervten Unterton und bereute diese Frage sogleich. »Du hast mit ihr geflirtet. Gibs zu, sie gefällt dir...jung und knackig. Genau deine Kragenweite. War doch damals schon so als wir uns kennen lernten. Und das hat sich bestimmt nicht geändert«, fauchte mich Dina wütend an. Ich atmete tief durch, winkte ab und verließ das Wohnzimmer. Dies musste ich mir nicht anhören. Gut das Hope schon im Bett war. Sie musste das Theater nicht miterleben. »Jetzt bleib da. Ich hab doch recht. Gibs doch wenigstens zu!«, schimpfte sie weiter und folgtest mir in die Küche. Ich wollte nur einen Kaffee und meine Ruhe. Ruhe die ich mit Dina genießen wollte. Ich hatte einen Babysitter engagiert, der sollte bald eintrudeln. Ich wollte meine Frau Abends noch ausführen. Ein romantisches Abendessen und danach einen nächtlichen Spaziergang. Dies Nacht sollten zwei außergewöhnliche Himmelsphänomene den Nachthimmel erhellen. Sternschnuppenregen und ein Supermond, der blau glühen sollte. Dies geschah alle 1000 Jahre einmal, das beides auf eine Nacht fiel. Und dies wollte ich mit ihr alleine genießen. Und nun dieses Theater, völlig unbegründet. Dina keiftest weiter, gab einfach keine Ruhe. 20 Minuten prasselte ihre Schimpftirade auf mich ein bis ich schließlich die Geduld verlor. »Es reicht!«, knurrte ich sodass der Boden unter unseren Füßen erbebte. Meine Augen glühten rubinrot auf, passten sich meiner emotionalen Stimmung an. Ich war wütend, verdammt sauer. Die Kaffeetasse die ich in der Hand hielt, zersprang in tausend Scherben. Ich hatte sie zu krampfhaft gehalten und sie in meinem Zorn zerdrückt. »Ich hab es satt Dina...mir stehts bis hier oben. Eifersucht ist alles gut und schön. Bin ich ja auch. Aber das hier, ist einfach zu viel. Diese Unterstellungen deinerseits, völlig unsinnig und aus der Luft gegriffen. Ich weiß nicht was mit dir los ist. Denn ich habe dir niemals Anlass gegeben an meiner Treue zu zweifeln. Ich war immer treu, gedanklich und auch körperlich.« Wütend, verletzt und enttäuscht stapfte ich an ihr vorbei, blieb an der Tür jedoch stehen. »Der Babysitter kommt bald. Schick ihn wieder nach Hause. Wir brauchen ihn nicht mehr. Nur damit du es weißt. Ich wollte mit dir schön essen gehen und danach einen Nachtspaziergang unternehmen. Mir mit dir den angekündigte Sternschnuppenregen ansehen und den Supermond. Dies gibt es nur alle 1000 Jahre und es ist wunderschön. Doch jetzt, kannst du dir das alleine ansehen«, fügte ich, mit dem Rücken ihr zugewandt hinzu. Verließ dann die Küche und ging hoch ins Schlafzimmer. Packte meine Reisetasche....ich konnte hier nicht länger bleiben. Ich würde im Hotel übernachten...und vielleicht einige Tage da verbringen. Sie sollte endlich nachdenken was sie wirklich wollte. Mich aber ohne dieses Theater oder alleine mit Hope bleiben. Collin würde mit mir gehen und Hope würde ich natürlich so oft ich konnte besuchen, sie am Wochenende zu mir holen...für sie da sein und für sie sorgen. Ich sagte einst das es für mich niemals eine Scheidung geben würde. Wenn dann für immer. Doch so...nein so konnte es nicht weiter gehen. Ich litt darunter und auch die Kinder. Sie spürten sehr wohl die Spannung zwischen uns....
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