17. Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk....
»Ja...ja...das verstehe ich natürlich. Gut, dann werde ich ihn heute abholen.....Hmmm, ich würde sagen in etwa 2 Stunden bin ich da....Gut, auf wiederhören«, beendete ich das Gespräch. Verdammt, fluchte ich in mich hinein. »Ist was passiert Luc?«, vernahm ich plötzlich Dinas Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen, als hätte sie mich bei etwas schrecklichem ertappt und wandte mich zu ihr. »Ähm...nein. Alles gut. Ich muss nur kurz weg. Es tut mir leid, ich weiß ich hatte versprochen mit zum Gestüt zu fahren. Aber ich muss dringend etwas erledigen. Ich komme nach...versprochen« Dina`s Miene wurde traurig, in ihren Augen spiegelte sich die Enttäuschung. Wieder mal versetzte ich sie. Nicht weil ich wollte, es ging eben nicht anders. »Schon gut, geh nur«, erwiderte sie und wollte gerade zurück ins Haus. Ich war auf die Terrasse verschwunden um ungestört zu telefonieren. Sie sollte doch nichts mitbekommen, sonst wäre die Überraschung verdorben. Bevor sie jedoch verschwinden konnte, griff ich nach ihrem Handgelenk und zog sie eng an mich. Sanft strich ich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn und küsste sie zärtlich. »Ich komme nach...versprochen«, wieder holte ich mich versöhnlich als sich unsere Lippen gelöst hatten. Sie seufzte nur und verschand im Haus. Ich konnte sie verstehen. In den letzten 2 Wochen versetzte ich sie mehr als einmal...eher ein dutzend mal. Immer wieder kam etwas, wegen meinem Job dazwischen. Wir hatten den Tod unseres Sohnes noch nicht mal richtig verarbeitet. Doch der Job, er nahm mich immer wieder ein. Ich dachte des öfteren daran ihn auf zu geben, oder wenigstens in den Innendienst mich versetzen zu lassen. Oder als Ausbilder in Quantico zu arbeiten. Je mehr ich darüber nach dachte, desto mehr freundete ich mich mit diesen Gedanken an. Meine Arbeitszeiten wären immer gleich. Keine überraschenden Einsätze mehr. Um 8 Uhr Morgens Dienstbeginn und um 18 Uhr Dienstende. Punkt und aus. Doch bevor ich dies geregelt bekomme, musste ich erstmal los und Dai Jin abholen. Vor vier Monaten waren Dina und ich bei einer Auktion. Wundervolle Pferde wurden dort versteigert. Und einer der Hengste hatte es ihr besonders angetan. Schon an den Boxen, wo man die edlen Tiere bewundern konnte, bekam ich sie kaum von ihm weg. Ich muss gestehen, er war wirklich ein wundervolles Tier. Englisches Vollblut bester Abstammung. Ein Rennpferd, aus gutem Stalle. Doch ich sah ihn ihm mehr als nur den Läufer. Mich beschlich das Gefühl das er ein tolles Vielseitigkeitspferd werden könnte. Und nicht nur das, auch für die Zucht wäre er bestens geeignet. Ich hatte nicht selbst mit geboten, sondern jemanden dafür angeheuert der für mich bot. Dina sollte nicht wissen das ich ihn kaufte. Schließlich war er mein Geschenk für sie zu Weihnachten. Als der Preis immer mehr und mehr stieg, hielt Dina den Atem an. Ich erinnere mich genau an den Moment als er verkauft war, an mich. Sie schüttelte den Kopf... »Wer bezahlt so viel Geld für ein Tier. Der ist doch vollkommen verrückt. Um diesen Preis bekommt er doch drei tolle Pferde.« Ich schmunzelte damals, dachte nur...wenn du wüsstest. Dai Jin stand seit diesem Kauf in einem Stall etwa zwei Stunden von uns entfernt. Dort sollte er auch bleiben, bis zum 24 Dezember. Doch nun musste ich ihn schon eher abholen. Der Stallbesitzer brauchte die Box dringend. Da er wusste das meine Frau ein eigenes Gestüt besaß, meinte er ich solle ihn eher abholen. Also machte ich mich auf den Weg.... Jin war schnell verladen. Mit einer Karotte als Lockmittel bekam man ihn ohne zu zicken in den Hänger. Danach gings ab in sein neues zu Hause. Als ich ankam, war Dina natürlich schon da. Collin und Hope waren jedoch zu Hause. Eine Babysitterin passte einmal die Woche für 4 Stunden auf unsere kleine Prinzessin auf damit Dina etwas Freiraum für sich hatte. Den brauchte sie auch....einige Stunden nur mit ihren Pferden. Ich sah mich um...spitze meine Ohren. Mein scharfes Gehör verriet mir das Dina in der Sattelkammer war. Gut, dann aber schnell. Ich holte Jin aus dem Hänger und führte ihn schnell in den Stall. In der Stallgasse, band ich ihn an einem der Ringe fest und lief zurück zum Wagen um diese verdammte Schleife, die ich seit Tagen im Kofferraum spazieren fuhr, zu holen. Vor lauter Eile hatte ich sie vergessen gleich mit zu nehmen. Als ich jedoch zurück kam, stand Dina mitten in der Stallgasse und sah mich und dann das Pferd an..... Ich stand da wie so ein Depp...die riesen Schleife in der Hand...sie sollte doch aufs Pferd...verdammt... »Was....wo....wie...«, stammelte sie verdutzt. Natürlich erkannte sie den Hengst sofort wieder. »Ich war der Verrückte der das Pferd kaufte...für dich...Dina.« Ihre Augen wurden glasig...oh nein...bitte nicht...nein...Dinaaa...nein..nicht weinen. Zu spät, schon flossen die Tränen....Freudentränen. Der Sattel den sie in den Händen hielt flog zu Boden, das Zaumzeug hinterher und schon sprang sie mich an. Ihre Arme schlangen sich fest um meinen Hals....»Du bist wirklich verrückt Luc...aber mein...Verrückter«, schniefte sie und und drückte ihre Lippen auf die meinen.... ------------------------------ Pharaos Dai Jin Englisches Vollblut Hengtst Fuchs 5 Jahre (Marking selbst erstellt. :) )