18. Wie die Zeit vergeht...
Hope ist nun drei Jahre alt. Eine süße kleine Maus. Und Collin, tja er wird langsam erwachsen. Vom kleinen süßen Jungen ist nicht mehr viel übrig. Mit seinen 14 Jahren ist er kein Kind mehr. Das mag seltsam klingen, aber so ist es nun mal bei uns. Vampire kommen früher in die Pubertät und werden schneller erwachsen als Menschen. Ich wünschte die Zeit würde stehen und Hope würde so klein bleiben. Meine kleine Prinzessin. Ich kann mir kaum vorstellen das sie älter wird und zur jungen Frau heranwächst. Sich zum ersten mal verliebt...ihr Herz gebrochen wird. Ja...genau, ihr Herz gebrochen wird. Das passiert nun mal jedem. Als Teenie verliebt man sich nur all zu schnell, die Hormone spielen verrückt und man verliert sein Herz. Das böse Erwachen kommt meist schnell, denn junge Personen verlieben sich nicht nur einmal und bleiben dann bei dieser einen Liebe. All das würde ich ihr so gerne ersparen. Doch das kann ich nicht...ich kann meine Kinder nicht vor allem schützen. Wenn ich in ihr niedliches Gesicht sehe, ihr liebliches Lächeln sehe, macht es mich traurig das irgendwann Tränen diesen samtigen Wangen runter laufen werden. Ich weiß noch wie es Collin erging, als er sich zum ersten mal verliebte. Es ist noch nicht sehr lange her. Noch nie habe ich ihn so erlebt. Diese Trauer in seinen Augen...wochenlang danach Wut und Enttäuschung. Ich kam nicht an ihn heran. Meine Worte wollte er gar nicht hören. Es ging so weit das er seine Menschlichkeit einfach abschaltete. Er wurde gefährlich, kannte keine Mitleid oder sonstiges Gefühl mehr. Er hatte es sich einfach gemacht als er seine Gefühle abschaltete. In dieser Zeit hatte ich mir Urlaub auf unbestimmte Zeit genommen und war mit ihm nach Schottland gereist. Er musste weg von Menschen um niemanden zu verletzen oder gar schlimmeres. Denn sobald er den Schalter wieder umlegen würde, dies war mein Ziel das er dies in Schottland tun würde, würden all die Schuldgefühle über ihn herein brechen. Das musste ich verhindern. Dina unterstützte mich mit dieser Entscheidung Collin nach Schottland zu bringen und ihn dort seines Weges den er vor sich hatte, zu begleiten. Es dauerte fast ein halbes Jahr bis er endlich wieder seine Menschlichkeit einschaltete. Onkel Dan half mir dabei ihn zur Vernunft zu bringen. Denn so wie er war, war er eine Gefahr für alle. Seine wahre Natur, das Dunkle das in allen von uns inne wohnte, das Monster in uns hatte die Oberhand ergriffen. Seit einem Monat sind wir wieder zu Hause in Virginia. Collin geht es wieder besser. Nicht nur weil er seine Menschlichkeit wieder hatte sondern weil Hope ihm Halt gab. Seine kleine Schwester, er liebte sie abgöttisch. Nach der Schule verbrachte er seine Zeit mit ihr. Die Zeit in Schottland, meinen Sohn so zu sehen wie unsere Natur nun mal ist wenn wir uns nicht beherrschen, es tat weh. Und zu wissen das Hope mit Bestimmtheit das selbe bevor stand, dieses Leid, diese Qual und danach diese Emotionslose Kälte, davor graut mir jetzt schon. Doch wir alle machen dies mindestens einmal in unserem langen Leben durch. Einige schaffen es nicht ihre Menschlichkeit wieder an zu machen, aus dieser Dunkelheit raus zu finden. Diese Vampire besiegeln dadurch ihr Schicksal. Denn in unserer Gesellschaft dürfen keine Raubtiere, die wir nun mal waren wenn wir unsere Menschlichkeit ausschalteten, frei rum laufen. Menschen sterben durch uns wenn wir dies tun und das kann unser Volk das schon so lange Zeit unerkannt unter den Menschen lebten, nicht zu lassen...